Klettersteig Variante I  – Gehzeit: 1 Stunde

1986 wurde ein durchgehend mit Stahlseil und Sprossenleiter gesicherter Klettersteig zur Roten Säule errichtet. Die notwendige Kletterausrüstung wird in der Sajathütte verliehen (gegen Kaution). Von der Hütte aus (Sajatkar) hat man in 15 Minuten den Einstieg zum Klettersteig erreicht. Mit Brust- und Sitzgurt, 2 Rebschnüren und 2 Karabinern ausgestattet kann nun dieses einmalige Erlebnis im Virgental beginnen. Unübersehbar sind die anfänglich kurzen Leitern, die über gegliederten, festen Fels zur großen, senkrecht aufgerichteten Platte führen, die von einer hohen Leiter entschärft wird. Bei dieser Leiter kommt über dem überhängendem Fels auch die Route von Variante II herauf. Sich selber sichernd geht es insgesamt ca. 1 Stunde die steile Felswand hinauf, bis uns, oben angelangt, ein Steinmandl sagen will:

"Sei gegrüßt, du tapferer Kletterer. Genieße das Alpenpanorama und du wirst dieses Bild mitnehmen als einen Schatz, den dir keiner mehr nehmen kann."

Dann geht es über den Grat entlang zum Gipfelkreuz. Ringsum ist die Aussicht offen in die Karnischen und Julischen Alpen, Lienzer Dolomiten, Lasörlinggruppe, Venedigergruppe mit Großvenediger, Schobergruppe und Glocknergruppe mit dem mächtigsten Berg Österreichs, dem Großglockner. Über den "Normalaufstieg" geht man dann genussvoll ins Kar zurück. Abstiege ins Dorfertal, ins Timmeltal, oder über den Katinweg nach Bichl.

Klettersteig Variante II

Das Geübten vorbehaltene Klettererlebnis beginnt auf einem aalglatten Fels. Gleich am Einstieg, der die schwierigste Passage darstellt, stellt sich heraus, wer geeignet ist dafür. Schwindelfreiheit und Selbstsicherheit, aber vor allem viel Kraft in den Armen sind erforderlich, um die 14 m lange und 3 m überhängende Leiter zu überwinden. Bevor nun die Route über Klettersteig Variante I (an der hohen Leiter) weiterführt, lassen wir das Panorama weit über die Grenzen Österreichs hinaus auf uns wirken.

Normalaufstieg

Gleich hinter der Sajathütte zweigt der Steig links ab, knapp unter der senkrecht aufsteigenden Felswand der Roten Säule vorbei. Nun beginnt das nach Süden abfallende Rasenleitl. Zwischen Edelweiß und Steinbrech führt der Steig im Zickzack in die Scharte. Die Querung der Scharte ist mit Sicherungsseilen versehen, so dass sich niemand vor dem ausgesetzten Teil fürchten muss. Von der Scharte geht's dann am Westfuß des Gipfels, wieder mit Stahlseilen gesichert, über Blöcke und Schuttbänder zum Gipfelkreuz der Roten Säule.