Die Bau-Chronik 3 informiert über den Innenausbau der Neuen Sajathütte. Die Aufbauarbeiten (Baubeginn war am 14. August 2001) sind in
Bau-Chronik 2 dokumentiert. Was vorher geschah (Aufräum- und Abbrucharbeiten), steht in Bau-Chronik 1
Anfang November 2001
Die Natursteinverkleidung und die Außenarbeiten sind nun vollendet. Mitte November (die Berge sind nun schon weiß eingezuckert) gingen die letzten Feinarbeiten für den Lawinenschutzwall über die Bühne. Den Erdwall stützt eine 36 m lange und 4 m hohe Natursteinmauer (144 m²) mit zum Teil zwei Tonnen schweren Steinblöcken. Friedl und Siegfried Kratzer waren damit mehr als einen Monat lang beschäftigt. Damit wird den Naturgewalten ein Schnippchen geschlagen: Falls im Kar wieder einmal Lawinen mit hoher Zerstörungskraft niedergehen, donnern sie über die Hütte hinweg.
November im Tal
Holzschlichten, Holzschlichten, Holzschlichten! Nicht nur im Kar wird geschuftet, auch im Tal. Das Restholz von der zerstörten Hütte wurde nach und nach zum Bichl geschafft, zerkleinert und fachgerecht gelagert. Dabei halfen zwei Stammgäste: Walter und Bärbel Weuthen aus Mönchengladbach opferten ihren wertvollen Urlaub und spendeten Tatkraft für den Wiederaufbau der Sajathütte. Bärbel schlichtete das gesamte Brennholz, und Walter unterstützte den Windenfahrer beim Auf- und Abladen des Baumaterials. Ein ganz herzliches Dankeschön!!
Mitte November
Fliesenarbeiten im Inneren: In einem Tag wurden sämtliche Wände und der Boden verfliest. Damit hat die Firma Berger sich ein Riesenkompliment verdient. Und auch das Personalbad funkelt schon im neuen Fliesenglanz. Schließlich will auch der Hüttenwirt sauber sein!
Ende November
Im neuen Kamin-Ofen lodert schon das Feuer. Wohlige und behagliche Wärme dringt in die beiden Gaststuben. Die Firma Niederegger hat für die Wärmeverteilung eine tolle Lösung gefunden. Familie Kratzer dankt ganz herzlich für die großzügige Unterstützung!
Mittlerweile funktioniert auch schon die Heizung mitsamt Warmwasseranlage. Im neuen Heizraum steckt eine Menge Technologie. Es ist nicht ganz leicht, auf 2600 m eine Praxis-orientierte Heizanlage zu installieren. In Zusammenarbeit mit der Firma Troyer wurde eine wirtschaftliche und umweltfreundliche Heizung geplant und installiert.
Dezember 2001
Das Provisorium hat ausgedient!! Mitte Dezember wurde das "Sajatstüberl" abgerissen – zu groß die Gefahr, dass eine Lawine es zerstört. Eigentlich schade, denn das "Stüberl" war urgemütlich. Doch es stand auf Alpenvereinsgrund – der Standplatz wurde den Sommer über freundlicherweise geduldet. Die Bretter werden alle wieder weiterverwendet.
Am 14. Dezember schlug auch die letzte Stunde des Bauaufzuges. Nachmittags flog der Hubschrauber die Stützen weg.
Keine einfache Arbeit: Einer musste zum Anhängen immer ganz hinauf klettern und die Stütze beim "Hubi" einhängen (Foto). Wieselflink kletterte der Mann wieder herunter, schnitt mit einer Zange die Ankerseile ab – und dann konnte der Hubschrauber mitsamt Stütze wegfliegen. Abgesehen davon, dass Siegfried Kratzer sich eine Rippe geprellt hat (inzwischen geht's ihm wieder gut!), ging bei der gefährlichen Aktion alles glatt. Wunderschönes Wetter – aber bitterkalt: minus 23 Grad auf der Hütte!!! In den Folgetagen wurde der Bauaufzug in Einzelteilen mit Lastwagen abtransportiert. Dem gesamten Team fielen dicke Steine vom Herzen, als diese gefährliche Arbeit hinter ihm lag.
Bis Weihnachten standen weiterhin die Arbeiten am Innenausbau auf dem Programm. In der Hütte wuseln Fliesenleger, Tischler, Elektriker und Installateure. Rund 60 Prozent der Wände sind schon mit Tafelbrettern verschalt, alle Türen sind mittlerweile eingebaut. Es geht prima voran!
Kurz vor Weihnachten ist Maria endlich ins Tal zurückgekehrt – sie hat sich sicher eine Feiertagspause verdient! Und Hüttenwirt Stefan muss den Heiligen Abend ganz allein in der Neuen Sajathütte verbringen, der Arme. Einer muss ja schließlich den Aufzug bedienen!
Januar/Februar 2002
Das Innere der Neuen Sajathütte wird weiterhin Stück für Stück ausgebaut.
März/April 2002
Komfort auf 2600 m"Türmchenzimmer"
Hüttenwirt Stefan und seine Helfer haben sich im Winter nicht auf die faule Haut gelegt! Zimmer für Zimmer wurde ausgebaut – oben das Türmchenzimmer, ein Doppelbett-Komfortzimmer mit Dusche/WC. Noch bleibt Einiges zu tun: die Gaststuben nicht noch nicht möbliert, und überall fehlen noch tausend Kleinigkeiten. Aber es geht voran: Bald können die ersten Gäste kommen!
Mai 2002
Sitzgruppe in einer Nische: In der Neuen Sajathütte haben die ersten schon wieder Platz genommen. Trotzdem gibt es noch viel Arbeit. Künftig werden zwei Gaststuben – das Sajatstüberl und das Knappenstüberl – mit insgesamt ca. 100 Sitzplätzen zur Verfügung stehen. Sie sind allerdings noch nicht ganz fertig.
Doch die Räume werden immer wohnlicher. Die Wände sind mit Bildern von Olaf und Much Bruckner dekoriert. Die beiden Künstler hatten vergangenen Sommer im Mitterkratzerhof eine Ausstellung zugunsten der Sajathütte organisiert. Die restlichen Bildern haben sie nun gratis (!) in der Neuen Sajathütte aufgehängt. Und dort kommen sie richtig gut zur Geltung!