Einer der schönsten Aussichtsberge hinten im Sajatkar ist die Kreuzspitze. Mit ihren 3.164 m Seehöhe ist sie die höchste Erhebung in dieser Gebirgsregion. Der Einstieg auf den wenig auffälligen Scherneskopf (3043 m) liegt im Norden des Sajatkars. Der Zustieg führt am noch sichtbaren Knappenloch vorbei. Hier wurde im 15. Jahrhundert Kupfererz geschürft, das 1200 m tiefer in einem heute noch vorhandenen Schmelzofen in Bichl vom tauben Gestein getrennt wurde.
Weiter geht es in einem 80 m langen Kamin, durchgehend mit Stahlseilen gesichert. Diese Seilsicherungen bieten mit ein bisschen Trittfestigkeit ausreichend Sicherheit. Allerdings sollten nur Geübte (für sie ist die Tour auch ohne Hüttenübernachtung zu schaffen) und schwindelfreie Wanderer diesen Gipfel bezwingen. Schließlich erreicht man über einen steilen, steinigen Hang das Gipfelkreuz. Nach einer Schweiß treibenden Gehzeit von 2 Stunden kann man ein überwältigendes Panorama genießen.
Auch diesmal kann man ihm nicht entgehen: dem majestätischem Anblick des Großvenedigers (3666 m). Mit ein bisschen Glück sieht man die Seilschaften wie kleine Ameisen über den Gletscher spazieren.